Gewerkschaft
Dramatische Lage in der Industrie!

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BERLIN (dpa/mue) - Beschäftigte in der Industrie gehen pessimistisch ins neue Jahr. Die Gewerkschaft IGBCE sieht eine «dramatische» Lage, der Vorsitzende Michael Vassiliadis findet deutliche Worte.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte er: «Investitionen fließen ab, es regieren Kostenkeule und Kapazitätsabbau. Wir bezahlen das mit massiven Arbeitsplatz- und Wohlstandverlusten. Es braucht eine Investitions- und Modernisierungsoffensive, damit wir wieder auf Wachstum schalten können.» Eine Umfrage unter rund 4.500 Mitgliedern der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie ergab, dass sich viele Beschäftigte große Sorgen um die Zukunft machen. Auf die Frage, wie Deutschland als Industriestandort in fünf Jahren im internationalen Vergleich dastehe, antworteten knapp 80 Prozent, der Standort stehe eher oder deutlich schlechter da. Rund 58 Prozent schätzen ihre persönliche wirtschaftliche Situation in fünf Jahren im Vergleich zu heute als eher oder deutlich schlechter ein. 68 Prozent glauben nicht, dass es in den nächsten fünf Jahre gelinge, den Industriestandort klimagerecht zu transformieren und gleichzeitig zu modernisieren.

Vassiliadis: Krise hat Breite erfasst

«Die Ergebnisse sind ein alarmierender Beleg dafür, dass die Krise in der Industrie die arbeitende Mittelschicht bereits in der Breite erfasst hat», so Vassiliadis. «Die Parteien sollten das als Weckruf im Wahlkampf verstehen: Industrie gehört auf Platz Eins der politischen Agenda – nicht nur, um gute Arbeit zu erhalten, sondern unseren gesellschaftlichen Wohlstand insgesamt. Wir werden das in den nächsten Monaten mit Nachdruck einfordern.» Zur Lage der Industrie sagte er: «Wenn wir so weitermachen, verlieren wir die Basis der energieintensiven Industrie. Wir müssen bereit sein, um sie zu kämpfen.» Sie sei elementar für den gesamten Produktionsstandort. Die klimagerechte Modernisierung der Industrie bezeichnete er als «Jahrhundertherausforderung». «Die finanziert man nicht aus dem laufenden Haushalt. Die Unternehmen nicht. Und auch der Staat nicht.» Dafür sei eine überparteiliche Allianz zur Reform der Schuldenbremse nötig. Zudem müsse die soziale Frage geklärt werden: «Wie sieht die Lastenverteilung in den nächsten Jahren aus, damit uns der gesellschaftliche Zusammenhalt nicht verloren geht?» Wenn eine neue Koalition das nicht schnell in den Griff bekomme, stünden nicht nur weitere Jobs auf dem Spiel, sondern es gebe Konflikte. «Im Zweifel werden wir den Druck deutlich erhöhen müssen.»

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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