Spar-Apelle wirken
Jeder Zehnte hat bis Ende November noch nicht geheizt

Ein digitaler Regler signalisiert einen abgestellten Heizkörper. Zeitgesteuerte Thermostate lassen sich relativ einfach auch an alten Heizkörpern nachrüsten. Foto: Jens Büttner/dpa
  • Ein digitaler Regler signalisiert einen abgestellten Heizkörper. Zeitgesteuerte Thermostate lassen sich relativ einfach auch an alten Heizkörpern nachrüsten. Foto: Jens Büttner/dpa
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BERLIN (dpa) - Jeder zehnte Bundesbürger hat trotz teilweise winterlicher Temperaturen im Spätherbst noch nicht geheizt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.

Die überwiegende Mehrheit (90 Prozent) hat den Ofen oder die Heizung bis Ende November hingegen bereits eingeschaltet - jedoch ihr Heizverhalten merklich verändert: 68 Prozent heizen demnach in dieser Saison weniger als im Vorjahreszeitraum. Rund die Hälfte davon heizt nach eigenem Bekunden sogar deutlich weniger.

Viele Heizanlagen werden mit fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas betrieben - das belastet die Umwelt. Für die Befragten, die angaben zu sparen, scheint das jedoch kein ausschlaggebendes Argument zu sein. Nur 6 Prozent möchten den Ergebnissen zufolge durch weniger Heizen das Klima schonen. Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) hingegen dreht den Regler runter, um Geld zu sparen. 20 Prozent heizen wegen höherer Außentemperaturen weniger und 15 Prozent möchten durch die Reduktion einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.

Gestiegene Preise und drohende Gasknappheit

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher scheinen demnach dem Aufruf der Bundesregierung zum Energiesparen zu folgen. Aufgrund der gestiegenen Preise und einer drohenden Gasknappheit empfiehlt diese, etwa die Raumtemperatur zu senken oder wassersparende Duschköpfe zu verwenden.

Darüber hinaus sollen Privathaushalte durch die für März 2023 angekündigte Strom- und Gaspreisbremse finanziell entlastet werden. Der Preis soll für 80 Prozent des Verbrauchs gedeckelt werden. Für den restlichen Verbrauch muss der normale Marktpreis gezahlt werden. Sparen soll also belohnt werden.

Bei vielen Anbietern haben sich die Gaspreise in diesem Jahr verdoppelt oder sogar verdreifacht. Trotzdem ist ein Großteil der Befragten (78 Prozent) beim gleichen Heizsystem wie im vergangenen Jahr geblieben.

Immerhin 7 Prozent gaben an, die Wohnung oder das Haus in diesem Winter mehr mit dem Ofen oder Kamin als mit der eingebauten Heizung warm halten zu wollen. Jeder Zweite davon tut dies, weil es finanziell günstiger ist. Gut jeder Dritte möchte dadurch knappe Energieträger sparen und fast jeder Vierte hält das Heizen mit Holz für klimaschonender. Die Umfrageteilnehmer konnten hierbei mehrere Antworten auswählen.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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