Das dürfte viele Discounter freuen
Warum Eigenmarken in Deutschland so beliebt sind
KÖLN (dpa) - Verbraucher in Deutschland greifen im Supermarkt nicht nur wegen der gestiegenen Preise häufiger zu den günstigeren Eigenmarken des Handels. Sie weichen auch darauf aus, weil diese oft besser verfügbar sind als Produkte großer Herstellermarken. Das geht aus einer Umfrage des Kölner Handelsforschungsinstituts IFH hervor. Dafür wurden im Juni dieses Jahres mehr als 500 Personen repräsentativ zu ihrem Einkaufsverhalten befragt.
Knapp 80 Prozent der Verbraucher haben es demnach beim Lebensmitteleinkauf in den vergangenen Jahren häufig oder gelegentlich erlebt, dass gewünschte Produkte zeitweise nicht verfügbar gewesen sind. Besonders oft war dies der Fall bei Obst und Gemüse, Milchprodukten, Getreideerzeugnissen und Hygieneartikeln. Die meisten Kunden haben daraufhin alternative Produkte im selben Geschäft gekauft oder den Laden gewechselt.
Davon profitieren Eigenmarken
Die Eigenmarken sind infolge der Engpässe in den Fokus gerückt und häufiger ausprobiert worden. Die Qualität wird positiv bewertet. Eine deutliche Mehrheit der Konsumenten ist überzeugt, dass die Marken genauso gut sind wie Herstellermarken (74 Prozent) und sieht ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis (72 Prozent). 6 von 10 haben - auch wegen der besseren Verfügbarkeit - zuletzt häufig und gezielt Eigenmarken gekauft. «Viele Menschen bleiben nun bei den Eigenmarken. Gute Erfahrungen motivieren zum Wiederkauf», sagte IFH-Geschäftsführer Boris Hedde. Eigenmarken seien weniger anfällig für Engpässe.
Die Umfrage zeigt, wie sensibel die Konsumenten beim Thema Verfügbarkeit sind. Ist diese nicht gewährleistet und sind Wunschartikel regelmäßig nicht erhältlich, kann es sogar passieren, dass Kunden abwandern. Knapp jeder Dritte kauft wegen schlechter Erfahrungen bei bestimmten Händlern seltener oder gar nicht mehr. Ebenso viele verzichten deshalb auf einzelne Marken. Fast 60 Prozent gehen lieber in Geschäfte, wenn dort eine gute Verfügbarkeit gegeben ist. Beim Einkaufen richten sich Verbraucher inzwischen darauf ein, dass Artikel zeitweilig nicht verfügbar sind. 80 Prozent versuchen, immer Vorräte ihrer Lieblingsprodukte zu Hause zu haben.
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