Fürth ist gut vorbereitet
Beim Blackout helfen die Leuchttürme
FÜRTH (pm/ak) – Die Stadt Fürth ist mit einem umfassenden Notfallplan auf das Szenario eines langanhaltenden und großflächigen Stromausfalls bestens vorbereitet.
Nein, die Möglichkeit eines länger andauernden, flächendeckenden Stromausfalls (Blackout) ist nach heutigem Stand „eher unwahrscheinlich“, erklärt infra-Chef Marcus Steurer. Dennoch ist die Stadt Fürth gerüstet und hat für entsprechende Krisenszenarien ämterübergreifend einen umfassenden Notfallplan erarbeitet. Die einzelnen Maßnahmen sollen vor allem das Funktionieren der kritischen Infrastruktur gewährleisten. Zentraler Teil des Konzeptes sind die über das gesamte Stadtgebiet verteilten „Leuchttürme“.
Neben der Hauptwache der Berufsfeuerwehr am Helmplatz und dem Ämtergebäude Süd, Schwabacher Straße 170, stehen im Falle des längerfristigen Stromausfalls die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren in Stadeln, Atzenhof, Unterfarrnbach, Burgfarrnbach, Vach, Mannhof, Steinach, Sack, Ronhof, Poppenreuth und Fürberg als Anlaufstellen für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Dort können Fürtherinnen und Fürther Notrufe absetzen oder auch wichtige Informationen erhalten. Eine Versorgung und Verteilung von Lebensmitteln oder Medikamenten findet bei den „Leuchttürmen“ aber nicht statt. Soweit möglich, soll auch über mobile Lautsprecherfahrzeuge über die Situation informiert werden.
Die Anlaufstellen sind entsprechend mit knallgelben Bannern und einem darauf abgebildeten roten Leuchtturm gekennzeichnet. Sie sind weitestgehend fußläufig erreichbar und auch bei Dunkelheit leicht erkennbar.
Oberbürgermeister Thomas Jung sieht die Stadt mit dem Notfallplan „bestens aufgestellt.“ So könne die Trinkwasserversorgung von der infra mit Hilfe von Stromaggregaten „zumindest in einem Notbetrieb“ sichergestellt werden. Die infra wäre auch mit ihrer Schaltzentrale in der Leyer Straße „stromunabhängig einsatzbereit.“ Dies trifft auch auf die Gasversorgung über das infra-Netz zu. Die Fürther Versorgungssicherheit ist aktuell deutschland- und bayernweit im Spitzensegment angesiedelt, so infra-Chef Marcus Steurer.
Das Klinikum verfügt über leistungsstarke Notstromaggregate, die den Notbetrieb für essentielle Bereiche sichern. Darüber hinaus, so der Leiter der Berufsfeuerwehr der Stadt Fürth, Christian Gußner, sind auch genügend Treibstoffvorräte für die Fahrzeuge der Sicherheitseinrichtungen wie Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste vorhanden. Aus „Sicherheitsgründen“ wolle man aber keine weiteren Einzelheiten des Notfallplans benennen.
Insgesamt habe die Stadt bezüglich eines flächendeckenden Stromausfalls ihre Hausaufgaben gemacht. Dabei lag der Fokus von Beginn an „nicht nur auf diesem Winter“, verrät Ordnungsreferent Mathias Kreitinger. Mit dem Notfallplan, der auf einen etwa aufgrund einer Cyberattacke hervorgerufenen Stromausfall bis zu 72 Stunden beruht, sei man für die Zukunft „grundsätzlich vorbereitet.“
Die Fürther Bevölkerung müsse aber nicht in Panik verfallen, auch wolle man keine unnötigen Ängste schüren. Ein Stromausfall sei immer möglich, doch handelt es sich meist um lokal begrenzte und sehr schnell behebbare Ereignisse. Die Leuchttürme werden jedoch erst beim großflächigen und längeren Stromausfall aktiviert.
Im Übrigen verweist die Stadt auf eine vernünftige Eigenvorsorge (Taschenlampen, haltbare Lebensmittel, Kerzen…) als wichtige Ergänzung zum städtischen Notfallkonzept. Tipps für private Vorsorge sind auf der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK unter www.bbk.bund.de zu finden.
Der Lageplan der Leuchtturm-Standorte steht auf der Homepage der Stadt Fürth unter www.fuerth.de/Home/fuerther-rathaus/leuchttuerme-als-anlaufstellen-beim-blackout.aspx als Download bereit.
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