Kämpfer für die Sorgekultur geht in den Ruhestand
Dr. Roland Martin Hanke sagt Adieu
FÜRTH (pm/ak) – Was in den 90er Jahren mit der Organisation von Benefizkonzerten für die damals noch junge Hospizbewegung begann, darf sich heute eine der wichtigsten Institutionen in der Begleitung Schwerstkranker und Sterbender nennen: Unter Dr. Roland Hanke hat sich der Hospizverein Region Fürth e.V. formiert, der heute 855 Mitglieder zählt und der in Zusammenarbeit mit dem Palliativ-Care-Team Region Fürth insgesamt rund ein Drittel der Menschen begleitet, die sich auf die letzte Wegstrecke des Lebens gemacht haben.
Immer im Mittelpunkt für Hanke: Die Vermittlung einer würdebewahrenden Haltung! Mit dieser ging er zunächst daran, die Hospizidee in der Region zu verbreiten. Es folgte die erfolgreiche Vernetzung aller Einrichtungen, die an der Sorgearbeit beteiligt sind. Alle Altenpflegeeinrichtungen sowie das Klinikum Fürth sind inzwischen Kooperationspartner des Hospizvereins Fürth. In der jüngeren Vergangenheit lag besonders der Fokus auf der wertschätzenden Enttabuisierung des Themas "Tod und Sterben". Mit dem bundesweit ersten "Kompetenzzentrum Sorgekultur Lebensende" wurde eine Einrichtung geschaffen, die sehr niederschwellig kostenfreie Beratung zu allen (wirklich allen!) Themen rund um die letzte Lebensphase bietet – auch und gerade für diejenigen, die noch gar nicht direkt mit dem Tod konfrontiert sind. Die beliebte Gesprächsreihe LifeTalk von Hospizbotschafter Martin Rassau trägt Hankes Vision einer zwischenmenschlichen Gesellschaft ohne Berührungsängste regelmäßig in die Öffentlichkeit.
Die Verdienste von Dr. Roland Hanke für die Hospiz- und Palliativ-Arbeit in der Region Fürth sind unzählig und umfassend. Da wäre zum Beispiel noch die bundesweit erste und einzige komplette Übersetzung von Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung in Deutsche Gebärdensprache und natürlich die Beteiligung an zahlreichen bayerischen und bundesdeutschen Forschungsprojekten – die Region Fürth hat hier dank Dr. Hanke stets auf sich aufmerksam machen können! Und wer hätte bitte schön heute noch gedacht, dass es mal Zeiten gab, in denen es am Fürther Klinikum keine Palliativ-Station gab? Unvorstellbar! – Auch das ist zu großen Teilen dem Engagement eines Roland Hanke (zusammen mit Dr. Richard Sohn und MdL Petra Gutenberger) zu verdanken.
Nach sagenhaften 29 Jahren wird der Träger des Goldenen Kleeblatts, Dr. Roland Martin Hanke, voller Dankbarkeit und Respekt für seine unermüdliche Leidenschaft für eine vollumfängliche Sorgekultur in der Region Fürth und darüber hinaus verabschiedet.
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