Erhebliche Mehrkosten für das Ludwig-Erhard-Zentrum Fürth

Der kantige Neubau des Ludwig-Erhard-Zentrums schließt direkt ans Fürther Rathaus an. Foto: Ebersberger
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FÜRTH – (web) Statt der im Januar 2015 veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von 12,6 Millionen Euro soll der Bau des Ludwig-Erhard-Zentrums in Fürth nun rund 17,4 Millionen Euro kosten. Der städtische Anteil erhöht sich somit um knapp 600.000 Euro auf 1,87 Millionen Euro. Mit gehörigem Bauchgrimmen stimmte der Stadtrat der Kostensteigerung zu.

Das Großprojekt direkt hinter dem Fürther Rathaus hatte von Beginn an seine Kritiker. Doch die Initiatorin und Vorsitzendes des Ludwig-Erhard-Initiativkreises, Evi Kurz, hatte die Wirtschaft und Politik mit Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann an der Spitze hinter sich. Es winkten erhebliche Förderzuschüsse durch Bund und Land und auch die regionale Wirtschaft zeigte sich mit vielen Spenden großzügig. Für die Stadt Fürth waren 2015 Eigenmittel in Höhe von knapp 1,2 Millionen Euro veranschlagt – wie vereinbart knapp zehn Prozent der Gesamtkosten.
Nunmehr also stehen für die Stadt über 600.000 Euro mehr auf der Rechnung. Auch wenn die immensen Mehrkosten etliche Fragen aufwarfen – vor allem: Wie konnte es dazu kommen?“ – stimmten die Stadträte von SPD und CSU der Aufstockung zu. Die Räte der Grünen (6), der Linken (2) und der Freien Wähler (2) lehnten sie ab, wie sie sich auch schon vorher gegen den Bau aussprachen. Das Geld wäre vor allem in sozialen Projekten besser angelegt gewesen, so der Grundtenor.
Die unvorhersehbaren Mehrkosten wurden übrigens von den verantwortlichen Architekten auf die "derzeitige Konjunkturphase" sowie auf weitere "baukonstruktive, statische und gestalterische Gründe" zurückgeführt.
Beim großen Promischaulaufen anlässlich des Richtfestes vergangenen November stellten nicht zuletzt Joachim Herrmann („Ein eindrucksvolles Denkmal für die soziale Marktwirtschaft“) als auch Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung („Projekt von überragender nationaler Bedeutung“) die Wichtigkeit des Ludwig-Erhard-Zentrums für die Stadt und die Region heraus.
Und so wird trotz der Kostenexplosion um rund 39 Prozent (!) hinterm Rathaus in der Ludwig-Erhard-Straße weiter gebaut – am massiven und kompakten Neubau sowie gegenüber am Geburtshaus des „Vaters der sozialen Marktwirtschaft“ Ludwig Erhard. Noch in diesem Jahr soll alles fertig sein.

Der kantige Neubau des Ludwig-Erhard-Zentrums schließt direkt ans Fürther Rathaus an. Foto: Ebersberger
Nicht nur in Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (li.) und Bayerns Bauminister Joachim Herrmann hat Evi Kurz (M.)  - hier beim Richtfest im November 2016 - zwei wichtige Fürsprecher für das Ludwig-Erhard-Zentrum. Foto: Ebersberger
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Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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