Worldwide Candle Lighting Day im Dezember
Gemeinsam traurig sein und den Schmerz ertragen

Karin Büttner und Martin Rassau bei einer neuen Ausgabe von „Rassaus Life Talk“.
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  • Karin Büttner und Martin Rassau bei einer neuen Ausgabe von „Rassaus Life Talk“.
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FÜRTH (pm/ak) - Einmal im Jahr zünden Menschen am "Worldwide Candle Lighting Day" (WWCLD) weltweit eine Kerze an, um verstorbener Kinder zu gedenken. So auch in Fürth. In und rund um die Kirche „Zu Unserer Lieben Frau“ traf man sich, um Trost zu spenden, zu erinnern und den Schmerz gemeinsam zu tragen.

Organisiert hatte den Gedenktag das Hospiz- und Palliativ-Versorgungs-Netzwerk Region Fürth. Bereits am Morgen des WWCL, am 10. Dezember, hatte der Hospizverein Region Fürth gemeinsam mit dem Komödianten und Theaterunternehmer Martin Rassau zu einer neuen Ausgabe von „Rassaus Life Talk“ eingeladen. Mit Karin Büttner sprach Rassau eine Stunde lang zum Thema „Wenn Kinder sterben“. Büttner ist selbst verwaiste Mutter und engagiert sich seit vielen Jahren beim Verein „Tigerauge“ - Initiative Kinderhospiz Nordbayern sowie im Kinderpalliativteam der Uniklinik Erlangen.

So weiß Büttner aus eigener Erfahrung: „Egal, was wir tun, es bringt das verstorbene Kind nicht wieder zurück - aber genau das ist alles, was Eltern wollen.“ Sie empfahl, gute Ratschläge und Floskeln einfach sein zu lassen und stattdessen einfach da zu sein. Gemeinsam traurig sein, gemeinsam den Schmerz aushalten - das sei viel mehr, als Worte überhaupt bewirken könnten.

Viele verwaiste Eltern und Geschwisterkinder überwältigt der Schmerz vor allem während der Weihnachtszeit. So war denn auch das Fürther Christkind beim Gedenken vor der Kirche mit dabei, entzündete ein Licht und gab es an die Anwesenden weiter. Doch nicht nur verstorbener Kinder wurde gedacht, sondern ausdrücklich auch jenen, die durch Gewalt, Verwahrlosung oder Krieg traumatisiert sind. Damit diese Kinder eine Chance auf eine glückliche Zukunft haben, werden die am Gedenktag gesammelten Spenden in Projekte fließen, die ihnen gezielt helfen sollen. Die Bürgerstiftung Fürth und die Landkreisstiftung verteilen die Gelder.

Die Künstlerin Kerstin Kassel aus Igensdorf hatte die Kirche eindrucksvoll illuminiert. Begriffe wie Kraft, Liebe, Hoffnung, Leben, Mut und Frieden glitten über die Fassade und luden dazu ein, inne zu halten. Weitere Akteure waren unter anderem Burger Bestattungen, der Bunte Kreis des Klinikums Fürth, das Mütterzentrum, das Hospizteam Nürnberg sowie das Palliativ-Care-Team Fürth. Sie alle sorgten für einen stimmungsvoll-emotionalen Rahmen.

Die nächste Ausgabe von „Rassaus Life Talk“ wird am Sonntag, 22. Januar 2023, ab 11 Uhr in den Räumen des Hospizvereins Region Fürth an der Gustav-Weißkopf-Straße 9 in Fürth veranstaltet. Mit dem Koch, Hotelier, Bienenzüchter und Weinproduzent Christian Mittermeier wird Martin Rassau dann über das Thema „Das letzte Ma(h)l - lustvoll genießen“ sprechen.
Anmeldung unter Tel. 0911 - 979 05460, oder per Mail an: buero@hospizverein-fuerth.de

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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