Krisenvorbereitung in Deutschland
Aiwanger: Versorgung mit Lebensmittellagern sicherstellen
MÜNCHEN (dpa/lby) - Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fordert nach dem russischen Angriff auf die Ukraine staatliche Lebensmittellager in Deutschland und Europa. «Es hat sich gezeigt, dass wir uns in Krisen nicht auf einen funktionierenden Welthandel verlassen können», sagte der Freie-Wähler-Chef dem «Münchner Merkur» (Mittwoch).
Derzeit werde zwar über die Versorgungssicherheit von Energie, Halbleiterprodukten und Kabelbäumen geredet, aber es müsse sich gezielter auch um Lebensmittel gekümmert werden. «Aus der Ukraine kommt viel Getreide und Dünger», sagte Aiwanger. «Die EU und der Bund müssen jetzt die Lebensmittellager bis unter die Decke füllen.»
Im Fall der Energie sprach sich der Minister für eine längere Laufzeit von Kohlekraftwerken aus. «Wir brauchen die Kohlekraftwerke dringend, viele auch in der Netzreserve, darum muss der geplante Ausstieg gegebenenfalls verschoben werden.» Auch der Atomausstieg Ende 2022 müsse überprüft werden. Wegen des radioaktiven Abfalls und Sicherheitsbedenken sei er zwar kein Befürworter längerer Laufzeiten, meinte Aiwanger. «Aber wir müssen angesichts der aktuellen Unsicherheit alle Optionen offenhalten.»
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