Massaker unter Zivilisten
Türkei: Erdogan bezeichnet Hamas als "Freiheitskämpfer"
ISTANBUL (dpa/nf) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet.
«Hamas ist keine Terrororganisation, sondern eine Befreiungs- und Mudschaheddin-Gruppe, die für den Schutz ihres Landes und ihrer Bürger kämpft», sagte Erdogan aktuell vor Anhängern seiner islamisch-konservativen Partei AKP in Ankara. Mit Mudschaheddin sind in der Regel Kämpfer islamistischer Gruppen gemeint.
Erdogan verurteilt "Gräueltaten" Israels im Gazastreifen
Man habe keine Problem mit dem Staat Israel, verurteile aber die «Gräueltaten» Israels im Gazastreifen, sagte Erdogan weiter. Die Türkei verzeihe keine Aktionen, die auf Zivilisten abzielten «einschließlich israelischer Zivilisten». Erdogan rief zu einem Waffenstillstand auf.
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatte am 7. Oktober ein Massaker unter Zivilisten in Israel angerichtet und mehr als 200 Menschen verschleppt, darunter Deutsche. Israel hatte als Reaktion eine Blockade der Wasser, Strom- und Treibstofflieferungen in den Gazastreifen verhängt und Luftangriffe gestartet.
Die Türkei hat im Dezember 1999 den Status eines EU-Bewerberlandes erhalten. Im Oktober 2005 haben die EU und die Türkei Beitrittsverhandlungen aufgenommen, die jedoch nach fortdauernden Rückschritten der Türkei in den Bereichen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte im Juni 2018 zum Stillstand gekommen sind.
Die Hamas ist für die USA, Europa und Israel eine Terrororganisation, für die Türkei nicht. Ankara unterhält Kontakte zur Hamas und bemüht sich nach eigenen Angaben um die Freilassung von Geiseln.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.