Suedlink
Erste Kabel für bundesweite Stromautobahn

Foto: © Julian Stratenschulte/dpa
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HEESLINGEN (dpa/mue) - Die Bauarbeiten für die Stromautobahn Suedlink schreiten voran: Die ersten Kabel für die Trasse werden im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme) verlegt, wie der Betreiber Tennet mitteilt.

Das Unternehmen informierte über den Beginn der Arbeiten im Raum Heeslingen; die Trasse soll künftig grünen Strom aus dem windreichen Norden nach Süddeutschland transportieren. Auf einer Strecke von rund zwölf Kilometern seien schon Leitungen verlegt worden, teilte ein Sprecher von Tennet mit. «Wir stehen momentan ganz am Anfang der Kabelinstallation, fahren die Aktivitäten Stück für Stück hoch.» Es seien die ersten Kabel, die für die Stromautobahn bundesweit eingezogen werden. Mehr als 2.400 Kilometer Kabel sollen verlegt werden. Dafür wird nach Angaben des Unternehmens erst Schicht für Schicht ein Graben ausgebaggert. Das Erdkabel wird mit einem Schwertransporter geliefert und mit Hilfe einer Seilwinde in den Graben gehoben. In der Regel werden die Kabel in einer Tiefe von 1,3 bis 1,5 Metern verbaut. Am Ende wird der Graben wieder mit der Erde aufgefüllt. Wenn die Trasse Bahnverbindungen, Straßen oder Flüsse kreuzt, wird für die Verlegung der Kabel ein spezielles Bohrverfahren angewendet.

Strom für zehn Millionen Haushalte

Die Stromtrasse führt durch sechs Bundesländer: von Schleswig-Holstein über Niedersachsen, Hessen und Thüringen bis nach Bayern und Baden-Württemberg. Genau genommen handelt es sich bei Suedlink um zwei Stromverbindungen: Sie beginnen in Wilster und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein, vereinen sich unter der Elbe und verzweigen sich erst wieder in Süddeutschland. Ein Kabel endet in Bergrheinfeld in Bayern, das andere in Leingarten in Baden-Württemberg.

Die Trasse soll am Ende rund 700 Kilometer lang sein und zehn Millionen Haushalte mit Ökostrom versorgen. Suedlink soll Gleichstrom transportieren; dabei geht weniger Energie verloren als beim Transport von Wechselstrom. Konverter an den Endpunkten der Stromtrasse wandeln den Gleichstrom in Wechselstrom um. Nach der Abschaltung der Atomkraftwerke und dem Kohleausstieg sind Angaben zufolge insbesondere Bayern und Baden-Württemberg auf Windkraft aus dem Norden angewiesen.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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