So teuer wird das Gas jetzt in Bayern
Erste Versorger wollen bereits zum 1. Oktober erhöhen

Ein Gaszähler in einem privaten Haushalt. | Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
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MÜNCHEN (dpa/lby) - Das Gaspreis-Erhöhungs-Karussell beginnt sich auch in Bayern ab Oktober schneller zu drehen. Warum es den Nutzerinnen und Nutzern in Regensburg bald schwindlig werden wird, und sich die Kundinnen und Kunden in Augsburg und München noch entspannt zurücklehnen dürfen, lesen Sie hier:

Erste Gasversorger in Bayern wollen die staatliche Umlage ab 1. Oktober an ihre Kunden weitergeben und die Preise kräftig erhöhen. Für andere kamen die Be- und Entlastungspläne der Bundesregierung aber zu kurzfristig - da haben die Kunden noch eine Verschnaufpause. So verzichten etwa die Stadtwerke München und die Stadtwerke Augsburg darauf, die Preise schon in sechs Wochen zu erhöhen. Zu welchem Datum die Preise erhöht würden, sei noch nicht entscheiden, sagte ein Sprecher der Stadtwerke Augsburg.

Mit der erst am Montag verkündeten sogenannten Gasbeschaffungsumlage von 2,4 Cent je Kilowattstunde sollen erhöhte Beschaffungskosten von Großimporteuren ausgeglichen werden, um diese vor der Pleite zu bewahren. Eine Gasspeicherumlage wird noch dazukommen. Auch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft rechnet noch und verweist auf den am Donnerstag verkündeten Plan der Regierung, nun die Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent zu senken.

N-Ergie in den Startlöchern

Dagegen hat der Nürnberger Grundversorger N-Ergie seinen Kunden schon angekündigt, den Gaspreis ab 1. Oktober um 2,88 Cent pro Kilowattstunde zu erhöhen. «Je nach Erdgasprodukt und -verbrauch entspricht das einer Preissteigerung von durchschnittlich rund 28 Prozent für Privathaushalte», teilte das den Nürnberger Stadtwerken und dem Eon-Konzern gehörende Unternehmen mit, das große Gebiete Nordbayerns mit Strom, Erdgas, Wasser, Fernwärme und Energie-Dienstleistungen versorgt. Für einen Dreipersonenhaushalt mit dem Erdgas-Smart-Tarif und einem Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden im Jahr bedeute das Mehrkosten von 43 Euro im Monat.

Unabhängig von der Umlage seien an den Energiemärkten auch die Beschaffungspreise für Versorger stetig angestiegen. «Es ist daher nicht auszuschließen, dass auch diese Mehrkosten zu einem späteren Zeitpunkt weitergegeben werden müssen. Das kann eine nochmalige Anpassung der Erdgaspreise erforderlich machen», warnte N-Ergie seine Kunden schon einmal vor.

In Regensburg wird es teuer

Noch stärker erhöht der Regensburger Grundversorger Rewag seine Gaspreise zum 1. Oktober: Im Best-Tarif steige der Preis um 4,5 Cent je Kilowattstunde, im Basistarif sogar um 5,43 Cent. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden pro Jahr bedeute das im Best-Tarif Mehrkosten in Höhe von 810 Euro. «Im Grundversorgungstarif sind es 977 Euro brutto pro Jahr», teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Rewag versorgt den Angaben nach mehr als 200.000 Menschen mit Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser. Die Trinkwasserpreise in Regensburg werden schon zum 1. September erhöht.

Gasversorger müssen ihren Kunden mit sechs Wochen Vorlauf offiziell unterrichten, wenn sie die Gasumlage kassieren. Wenn sie den ersten möglichen Tag, den 1. Oktober, nutzen wollen, müssen sie dies ihren Kunden bis Freitag mitteilen.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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