Raus mit der Sprache! 15 Fragen an Volker Heißmann und Martin Rassau
1. Was macht die Region in der Sie leben für Sie so besonders?
Es gibt hier großartige Städte wie Fürth, Nürnberg, Bamberg oder Würzburg mit tollen Sehenswürdigkeiten. Wir haben eine Landschaft, in der Leute aus ganz Europa liebend gerne Urlaub machen. Wir können aus den Erzeugnissen von über 300 Brauereien und 100.000 Hektar Weinbaugebieten auswählen. Wir haben die besten Bratwürste der Welt – und die vielleicht ehrlichsten Menschen. Der Franke kann und will sich nicht verstellen, und er ist alles andere als oberflächlich. Das ist gerade für uns als Künstler überlebenswichtig!
2. Nennen Sie uns Ihre Lieblingsplätze in Ihrer Region.
Das sind eigentlich zu viele, um sie einzeln aufzuführen. Sicherlich das Mainfränkische mit den vielen wunderbaren Weinstädtchen. Oder der herrliche Luftkurort Wirsberg. Und so ein lauer Sommerabend mit Freunden in einem der Lokale in der Gustavstraße – da geht ziemlich wenig drüber...
3. Wenn Sie König/Königin von Deutschland sein dürften, was würden Sie zuerst ändern?
Wir würden dafür sorgen, dass mehr Franken in wichtige Positionen kommen – egal, ob etwa in der Politik, der Kunst oder den Medien. Denn noch immer finden wir, dass wir Franken hier etwas unterrepräsentiert sind. Wer so bescheiden, zurückhaltend und ehrlich ist wie unser Volksstamm, der muss einfach mehr zu sagen haben! Außerdem würden wir wöchentlich einen Franken-Tatort ausstrahlen lassen und dafür sorgen, dass die SpVgg Greuther Fürth und der Club das Derby immer in der ersten Liga spielen. Wir würden eine Bier- und Schoppenpreisobergrenze einführen und die Fürther Kärwa ganzjährig verlängern. Und in der Schule gäbe es für alle Klassen verpflichtend den Witz des Tages, den jeder Lehrer am Anfang der Stunde vortragen muss!
4. Nennen Sie uns Ihre drei Hauptcharaktereigenschaften.
Offenheit, Heiterkeit – und ganz wichtig: eine gehörige Portion Fleiß.
5. Nennen Sie uns einen der wichtigsten Momente in Ihrem Leben.
Natürlich der Moment, an dem wir beide beschlossen haben, zusammenzuarbeiten. Wir sind ja knapp zwei Jahre auseinander und haben uns in der Theatergruppe an der Schule eher etwas kritisch beäugt. Insofern hätte das alles ja auch ganz anders ausgehen können. Hätten wir uns nicht gefunden, hätte sicher keiner von uns beiden diesen Erfolg gehabt...
6. Wie verbringen Sie einen freien Sonntag?
Leider gibt es die viel zu selten, weil wir meistens auch an diesem Tag auf der Bühne stehen! Aber wenn wir ausnahmsweise mal keinen Auftritt haben, dann sind wir am liebsten mit unseren Familien zusammen, vielleicht bei einem Schäuferla mit Kloß sowie Kaffee und Kuchen. Und wenn dann noch am Abend in der Nürnberger Staatsoper einer unserer Lieblingsklassiker gespielt wird, dann ist es ein perfekter Tag.
6. Sind Sie Mitglied in einem Verein und wenn ja in welchem?
Auch hier gibt es zu viele, als dass man sie einzeln ausführen kann, ohne dass der ein oder andere Vorsitzende womöglich etwas beleidigt wäre. Aber besonders wichtig ist uns Volkers Mitgliedschaft im Kirchenvorstand der Gemeinde St. Paul und Martins Engagement in der Hepatitishilfe Mittelfranken e.V.
8. Wie würden Sie sich als Person mit einem Satz beschreiben?
Wir sind geborene Komiker, die schon als Kinder die anderen am liebsten zum Lachen gebracht haben, aber doch ernst genug um zu wissen, dass es auch andere Seiten am und im Leben geben kann.
9. Welches ist die peinlichste CD, die Sie in ihrem Schrank stehen haben?
Die gibt’s eigentlich gar nicht, weil uns viele Künstler, Musiker und Komponisten, die für uns früher Vorbilder waren, immer noch gefallen. Egal, ob Peter Alexander oder Opernaufnahmen.
10. Was wollten Sie werden, als Sie ein Kind waren?
Im Grunde genommen nix anderes: Wir wollten beide immer auf die Bühne – trotz oder gerade wegen der anständigen Berufe, die wir ja beide ursprünglich einmal gelernt haben, Hotelfachmann und Pharma-Kaufmann (und beinahe Dirigent)...
11. Mit welchem Prominenten würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?
Prominente haben wir genug erlebt, da verbringen wir den Abend lieber mit Freunden. Schließlich haben wir das Glück, aufgrund unseres Jobs viele interessante Persönlichkeiten kennenlernen zu dürfen. Und die meisten Menschen, die uns sonst fasziniert hätten, sind leider schon tot. Aber ein Abend mit Angela Merkel zum Beispiel wäre sicher recht spannend. Da hätten wir schon noch ein paar Ideen, wie man Politik ein bisschen lustiger verkaufen könnte...
12. Was würden Sie sich niemals trauen?
Mit einem Einrad die Großglockner-Hochalpenstraße hinunterfahren. Oder mit dem Heißluftballon über den Mount Everest fliegen. Oder mit einem ausgewachsenen Löwen in die Manege steigen. Da gibt es ganz viele Dinge...
13. Worüber waren Sie das letzte Mal richtig wütend?
Wir sind zum Glück beide sehr ausgeglichene Menschen. Richtig wütend werden wir eigentlich nie. Was uns aber aufregt, sind Ungerechtigkeiten aller Art – zum Beispiel, wenn der Schiri dauernd für den Gegner pfeift, wenn es draußen nur Kännchen gibt oder wenn es während der Kärwa in Strömen regnet. Und wenn der eigene Parkplatz vor der Wohnung belegt ist.
14. Womit kann man Sie beeindrucken?
Mit einem guten Witz, den wir noch nicht kannten.
15. Können Sie etwas besser als andere und wenn ja, was?
Andere Menschen zum Lachen bringen – hoffentlich!
Volker Heißmann und Martin Rassau, die Gründer der Fürther Comödie, sind aus der fränkischen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. Als Waltraud und Mariechen, die lustigen Witwen und in vielen anderen Verkleidungen sind inzwischen auch jenseits des Äquators bestens bekannt.
Mehr Informationen unter www.comoedie-fuerth.de
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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