Auf 6.250 Quadratmeter entstehen 110 Wohnungen
Ehemaliges Radloff-Areal: Wie es zu der runden Ecke kam

So soll das Wohngebäude an der Stelle des ehemaligen Radloff-Areals aussehen.  | Foto: Visualisierung/Gräßel Architekten/Erlangen
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  • So soll das Wohngebäude an der Stelle des ehemaligen Radloff-Areals aussehen.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Das Areal am Nordwestring in Nürnberg St. Johannis wurde lange Jahre als reine Gewerbefläche genutzt. Nun soll sich das „Radloff-Grundstück“(ehemaliges Gartencenter Radloff)  unter Federführung der SCHULTHEISS Unternehmensgruppe zum modernen Stadtrefugium mit etwa 110 Wohnungen wandeln. Für das Bauvorhaben wurde 2019 ein Realisierungswettbewerb ausgelobt, der Gewinnerentwurf wird jetzt ausgearbeitet.

Am westlichen Rand von St. Johannis realisiert die SCHULTHEISS Unternehmensgruppe ein besonderes Bauprojekt: In naher Zukunft entstehen auf dem etwa 6250 Quadratmeter großen Areal an der Kreuzung Schnieglinger Straße und Nordwestring rund 110 Wohnungen. Für das Bauvorhaben auf dem „Radloff-Gelände“ wurde 2019 ein Realisierungswettbewerb mit elf eingeladenen Architekturbüros durchgeführt. Über die Entwürfe urteilte eine siebenköpfige Jury, bestehend aus Architekten sowie Vertretern des Stadtplanungsamtes der Stadt Nürnberg. Zunächst gab es keinen klaren Sieger, sondern einen geteilten zweiten Platz und einen dritten Platz. Erst Anfang 2020 wurde — nach erneuten Gesprächen — ein Entwurf für die Realisierung bestimmt. „Die Entscheidung fiel letztlich, mit Blick auf architektonische und funktionale Qualitäten, auf die Arbeit von Gräßel Architekten aus Erlangen“, so Rüdiger Sickenberg, Vorstand der SCHULTHEISS Wohnbau AG. Die siebengeschossige Ausformulierung und Betonung der Ecke zur Kreuzung schaffe einen „stimmigen Orientierungspunkt und eine klare Adressbildung“.
Angesichts der urbanen Lage des Grundstücks stand für Architekt Tim Gräßel und sein Team neben funktionalen, hellen Grundrissen der Lärmschutz für die Bewohner ganz oben auf der Agenda. Die konsequente Blockrandbebauung sei daher „die erste wichtige Entscheidung für eine hohe Wohnqualität“ gewesen. Auch sogenannte durchgesteckte Grundrisse spielen laut Gräßel bei seinem Entwurf eine wichtige Rolle. Das bedeutet, dass zur lauteren Straßenseite hin im Normalfall keine Schlaf- oder schützenswerten Aufenthaltsräume gelegt werden. Diese orientieren sich nach Möglichkeit ausschließlich in den ruhigen, begrünten Innenhof. Der Innenhof sollte zudem keine „begrünte Restfläche“ werden, so der Architekt, „sondern durch den Fußabdruck des Blockrandes so geformt und gegliedert sein, dass nachbarschaftliche Raumzonierungen erzeugt werden.“

Wie die „runde Ecke“ ins Spiel gekommen ist
,,Die ,runde Ecke' zur Kreuzung kam im Entwurfsprozess erst relativ spät ins Spiel“, erinnert sich der Architekt. Nachdem vorhergehende Lösungen ihn nicht hundertprozentig zufriedengestellt hatten, habe er gedanklich die Architektur des Backsteinexpressionismus herangezogen, in der man mit ornamentaler Formensprache, kantigen, oft spitzen Elementen und mitunter eigenwilligen Formen die Dynamik der Zeit ausdrücken wollte. „Wir testeten diesen Ansatz in den Fassaden“, so Gräßel. „Und die runde Ecke war geboren!“
Interessenten müssen sich allerdings noch ein wenig gedulden: Mitte 2020 soll zunächst der Bauantrag eingereicht werden, der Realisierungsbeginn ist dann für 2021 geplant.

So soll das Wohngebäude an der Stelle des ehemaligen Radloff-Areals aussehen.  | Foto: Visualisierung/Gräßel Architekten/Erlangen
Innenhofansicht des geplanten Wohngebäudes auf dem ehemaligen Radloff-Areal.  | Foto: Visualisierung/Gräßel Architekten/Erlangen
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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