155 Millionen Fahrgäste
Bahn rechnet mit Fernverkehrsrekord
BERLIN (dpa/mue) - Trotz aller Probleme auf der Schiene wächst die Nachfrage im Fernverkehr der Deutschen Bahn weiter: Der bundeseigene Konzern geht für das laufende Jahr von rund 155 Millionen Fahrgästen in den eigenen ICE- und IC-Zügen aus, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Aufsichtsratskreisen erfuhr.
Das wäre ein Fahrgastrekord im Fernverkehr; im vergangenen Jahr wurden demnach in diesem Bereich rund 132 Millionen Reisende transportiert. Im bisherigen Rekordjahr 2019 waren es 151 Millionen.
Bahnchef: Klimaziele in greifbarer Nähe
Die Bundesregierung will laut Koalitionsvertrag die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr auf der Schiene bis 2030 im Vergleich zu 2015 verdoppeln. Dafür braucht es aus Sicht vieler Fachleute und der Branche vor allem deutlich mehr Investitionen in die Schiene. Das Netz gilt an vielen Stellen als völlig überaltert und überlastet. Ein Hauptgrund für die hohe Unpünktlichkeit im vergangenen Jahr. Die Regierungskoalition hat deshalb zusätzliche Milliarden in Aussicht gestellt und geht von einem Investitionsbedarf bis 2027 in Höhe von rund 45 Milliarden Euro aus. Finanziert werden soll das mit den Einnahmen aus der Lkw-Maut, die dafür erhöht werden soll. Die Bahnbranche bewertete die Einigung überwiegend positiv. «Jetzt sind die Voraussetzungen geschaffen, gemeinsam mit unseren Partnern aus Branche und Industrie unsere veraltete und störanfällige Schieneninfrastruktur konsequent zu modernisieren und zu digitalisieren», teilte etwa Bahnchef Richard Lutz mit. «Mit der Stärkung der Schiene rücken die Klimaziele in greifbare Nähe», hieß es bei der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG.
Interessenverbände wie die Allianz pro Schiene befürworteten insbesondere, dass nun auch Einnahmen aus der Nutzung der Straßeninfrastruktur für die Schiene verwendet werden können. Bisher durften diese nur wieder in die Straße fließen. Das viele Geld wird dringend benötigt. Ab dem kommenden Jahr wollen Bahn und Bund besonders verkehrsreiche Strecken für jeweils rund ein halbes Jahr sperren und vollständig sanieren.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.