Markus Söder bleibt in Bayern
Merz wird CDU/CSU-Kanzlerkandidat!
- Die Union hat sich für CDU-Parteichef Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten entschieden.
- CSU-Chef Markus Söder spricht ihm seine Unterstützung aus.
Berlin (dpa) - CSU-Chef Markus Söder hat CDU-Chef Friedrich Merz seine volle Unterstützung für den Bundestagswahlkampf versprochen. «Die K-Frage ist entschieden. Friedrich Merz machts. Ich bin damit fein und unterstütze es ausdrücklich», sagte der bayerische Ministerpräsident in Berlin.
Zuvor hatten sich die beiden Parteichefs darauf geeinigt, dass Merz bei der nächsten Bundestagswahl den amtierenden Kanzler Olaf Scholz (SPD) herausfordern wird. Er unterstütze Merz ohne jedes Zähneknirschen, betonte Söder. «Wir beide sind uns komplett einig.» Es gebe für die Union nur ein Ziel, dies sei die «Ampel abzulösen und Deutschland wieder auf Vordermann zu bringen».
Die endgültige Entscheidung in der K-Frage sollen am kommenden Montag die Führungsgremien von CDU und CSU fällen. Es ist davon auszugehen, dass sie die Festlegung auf Merz mit großer Mehrheit absegnen werden.
Merz betonte, die Union wolle im kommenden Jahr wieder die Führungsverantwortung in Deutschland übernehmen - «mit einer Politik, die Deutschland wieder nach vorn bringt, mit einer Politik, die das Land wieder funktionieren lässt und mit einer Politik, die uns vielleicht auch wieder stolz sein lässt auf unser Land, auf Deutschland».
Chef in Berlin und Chef in Bayern
Söder erklärt, er selbst werde CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident in Bayern bleiben. Das sei die stärkste Formation der Union. «Friedrich Merz ist der Chef in Berlin, ich bleibe Chef in Bayern.» Diesen Vorschlag unterbreiteten sie gemeinsam den Gremien beider Parteien, sagte Söder. Er betonte die Geschlossenheit von CDU und CSU: «Wir sind (...) erstmals wieder komplett zusammen. Wir haben keine Streitigkeiten mehr. Und das tut einfach gut.»
Migration und Wirtschaft als mögliche Wahlkampfthemen
Merz skizzierte auch schon die inhaltliche Wahlkampflinie der Union: «Das Thema Migration bleibt ein großes Thema. Ich will allerdings auch noch einmal betonen: Es wäre mein Wunsch, dass es nicht das Hauptthema im Bundestagswahlkampf 2025 wird.» Er wolle das Thema am liebsten gemeinsam mit der Ampel lösen.
Ein zentrales Thema werde die Wirtschaftspolitik werden. «Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist prekär», sagte Merz mit Hinweis auf Unternehmen in der Krise. Die Rahmenbedingungen in Deutschland müssten wieder besser werden, damit die Wirtschaft insgesamt wieder auf die Beine komme. «Das heißt, wir wollen eine Wirtschaftspolitik machen, die anknüpft an die Erfolge der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahrzehnten. Das ganze Konzept nennt sich soziale Marktwirtschaft.»
++
- Im Spätsommer wollten Friedrich Merz und Markus Söder die K-Frage entscheiden.
- Nun haben sie zu einer Pressekonferenz geladen.
Berlin/München (dpa) - Nach dem Verzicht von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst auf die Kanzlerkandidatur der Union laden der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder nun zu einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin ein.
Diese soll am Dienstagmittag um 12.00 Uhr in der Bayerischen Vertretung stattfinden, wie die CSU-Landesgruppe am Morgen mitteilte. Es wird erwartet, dass sie dort die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur verkünden.
Die beiden Parteivorsitzenden hatten wiederholt angekündigt, im Spätsommer eine Entscheidung über die K-Frage der Union zu treffen. Es wird inzwischen allgemein erwartet, dass die Union mit Merz an der Spitze in die nächste Bundestagswahl zieht. Endgültig entscheiden müssen bei der Union aber die Parteigremien.
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.