Kampf gegen Corona
Söder bittet um Geduld und Disziplin
MÜNCHEN (dpa/lby) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Menschen im Freistaat eindringlich aufgerufen, den befristeten Teil-Lockdown mitzutragen und zu akzeptieren.
Verordnungen und Gesetze seien das eine, "aber die Bereitschaft mitzumachen ist ganz wichtig", sagte Söder jetzt in München. Das große Ziel sei es schließlich, in der Weihnachtszeit wieder "besser dazustehen". Dazu brauche es aber Geduld und Disziplin, mahnte der CSU-Vorsitzende. Bis Monatsende gelten bundesweit strikte Kontaktbeschränkungen. Kultur- Freizeiteinrichtungen und die Gastronomie mussten schließen. Nach zwei Wochen, also Mitte November, werde man eine erste Zwischenbilanz ziehen, sagte Söder. Nach vier Wochen werde man sehen, ob die Maßnahmen ausreichend wirkten – derzeit könne man das noch nicht abschätzen. "Die vier Wochen werden dringend notwendig sein."
Um die Akzeptanz der Einschnitte zu erhöhen, forderte Söder vom Bund eine schnelle Auszahlung der angekündigten Corona-Hilfen für Firmen, die vom aktuellen Teil-Lockdown betroffen sind. "Es darf hier keine Hängepartie geben", mindestens Abschlagszahlungen müssten im November fließen. Zudem brauche es ein möglichst einfaches, unbürokratisches Verfahren. Und: Bei der Gastronomie dürften Einnahmen aus Mitnahmeangeboten nicht auf die Finanzhilfen angerechnet werden. Man dürfe nicht "durch die Hintertür" wieder etwas abziehen. Für Bayern stellte Söder zusätzliche Hilfen für Schausteller in Aussicht, die nun insbesondere unter der Absage von Weihnachtsmärkten leiden. Für Schausteller sei es eine "extrem bedrohliche Situation", deshalb werde man über zusätzliche Hilfen im Dezember sprechen, sagte Söder – sonst stünde das gesamte Schaustellergewerbe vor dem Nichts.
Für die Kulturbranche im Freistaat plant Söder nach eigenen Worten "eine Art Kulturfrühling". Man werde sich überlegen, wie man für Bayern eine Kulturoffensive starten und ein "Neuerwachen" nach der Corona-Krise verstärken könne. Der Ministerpräsident sprach von einem "Festival der Kreativität", für das auch der Freistaat Geld locker machen wolle. Man wolle "alles nutzen, jeden Platz. Kreativität kann auch in der Pandemie stattfinden", so Söder.
Dass die Corona-Zahlen derzeit noch weiter steigen, sei zu erwarten gewesen. "Die Zahlen von heute sind ja die Infektionen von vor zwei Wochen." Alle Prognosen erfüllten sich leider. Auch die Kliniken füllten sich langsam, die Todeszahlen hätten sich erhöht. Und auch Alten- und Pflegeheime seien wieder stärker betroffen. "Es wandert Stück für Stück in die ältere Generation hinein", warnte Söder.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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