Expertenmeinung
Stromnachfrage soll nächstes Jahr enorm steigen

Symbolfoto: Philipp von Ditfurth/dpa
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PARIS (dpa/mue) - Die Internationale Energieagentur (IEA) geht im laufenden Jahr davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Strom nur um etwas weniger als zwei Prozent steigt.

Gründe dafür seien die anhaltende Konjunkturabschwächung sowie die Auswirkungen der Energiekrise in vielen Industrieländern, teilte die IEA in Paris in ihrem Strommarktbericht mit. In den USA, Japan und Europa wird 2023 eine sinkende Stromnachfrage erwartet. Der Stromverbrauch in der EU sinkt voraussichtlich auf ein Niveau, das zuletzt 2002 erreicht wurde. Energieintensive Industrien der EU hätten sich noch nicht vom Produktionseinbruch des letzten Jahres erholt, hieß es.

Bei verbesserten Aussichten für die Weltwirtschaft wird im kommenden Jahr jedoch wieder mit einer Steigerung der Nachfrage nach Strom um 3,3 Prozent gerechnet. Angetrieben wird der Anstieg der Stromnachfrage dem IEA-Bericht zufolge durch die Elektrifizierung im Bemühen, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Außerdem würden wegen steigender Temperaturen mehr Klimaanlagen genutzt, was den Stromverbrauch in die Höhe treibe. Dazu käme ein robustes Nachfragewachstum in den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Auch wenn die Nachfrage in vielen Regionen zunimmt, bedeute der starke Einsatz erneuerbarer Energien weltweit, dass diese auf dem besten Weg seien, das gesamte zusätzliche Wachstum der weltweiten Stromnachfrage in den nächsten zwei Jahren zu decken, ergab die IEA-Analyse. Bis 2024 werde der Anteil der erneuerbaren Energien an der weltweiten Stromerzeugung mehr als ein Drittel betragen. Je nach Wetterlage könnte 2024 das erste Jahr werden, in dem weltweit mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus Kohle erzeugt wird. Gleichzeitig wird die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich zurückgehen, so die IEA. Für die Stromerzeugung aus Öl wird ein deutlicher Rückgang prognostiziert, während die Stromerzeugung aus Kohle 2023 und 2024 leicht zurückgehen wird, nachdem sie im Jahr 2022 um 1,7 Prozent gestiegen war.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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