Verfassungsschutz eingeschaltet
Cyber-Angriff auf die CDU

Symbolfoto: Kay Nietfeld/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Kurz vor der Europawahl ist die CDU Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Man nehme den Vorfall sehr ernst, hieß es aus Regierungskreisen.

Das Innenministerium bestätigte eine schwerwiegende Attacke auf das Netzwerk der Partei. Zum Ausmaß des Schadens oder zum Angreifer könne wegen der laufenden Ermittlungen nichts gesagt werden. «Die Art des Vorgehens deutet aber auf einen sehr professionellen Akteur hin», erklärte ein Sprecher. Ob sensible Daten betroffen sind, ist bisher unklar. Eine CDU-Sprecherin teilte mit: «Die IT-Infrastruktur wurde als Vorsichtsmaßnahme in Teilen vom Netz genommen und isoliert.» Die Internetseite cdu.de war aber weiter erreichbar.

Generalsekretär Carsten Linnemann stufte den Angriff einem Bericht der «Neuen Westfälischen» zufolge als eklatant ein. Der Thüringer CDU-Landesvorsitzende Mario Voigt sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wer auch immer diesen Anschlag verübt hat, sieht die CDU als eine Bedrohung für seine Interessen. Die CDU ist in der Tat eine Bedrohung für alle Kräfte, die Europa schwach sehen wollen - ob sie nun Russisch, Chinesisch oder welche Sprache auch immer sprechen.» Die Partei werde dem Anschlag auf den Grund gehen und sich nicht einschüchtern lassen. Die CDU erklärte, sie arbeite eng mit deutschen Sicherheitsbehörden und weiteren externen Sicherheitsexperten zusammen. Der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nahmen Ermittlungen auf.

Warnung an alle Bundestags-Parteien

Zuletzt hatte es immer wieder Befürchtungen gegeben, staatliche oder nicht staatliche Akteure könnten die kritische Infrastruktur in Deutschland ernsthaft beschädigen, Organisationen lahmlegen oder täglich genutzte Geräte angreifen. Wie ernst die Behörden den Vorfall bei der CDU nehmen, zeigt auch, dass der Verfassungsschutz noch am gleichen Tag eine Warnung an alle Parteien des Deutschen Bundestages herausgeben wollte. Alle Schutzmaßnahmen gegen digitale und hybride Bedrohungen seien hochgefahren, erklärte der Sprecher des Innenministeriums. «Wir sehen erneut, wie notwendig dies gerade vor Wahlen ist.»

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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