Angst vor dem Borkenkäfer
SO sieht die aktuelle Situation in Bayern aus

Borkenkäfer legen in der für den Baum lebenswichtigen Bastschicht Gänge an. Dadurch stirbt dieser irgendwann ab.  | Foto: Daniel Vogl/dpa (Archivbild)
  • Borkenkäfer legen in der für den Baum lebenswichtigen Bastschicht Gänge an. Dadurch stirbt dieser irgendwann ab.
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FREISING (dpa/lby) - Nach einem harten Winter gibt es weniger Mücken und andere Plagegeister, heißt es. Beim Borkenkäfer ist das anders. Was heißt das für dieses Jahr?

Der Borkenkäfer-Befall in Bayerns Wäldern könnte nach Ansicht eines Experten in diesem Jahr etwas geringer ausfallen. «Wir sind optimistisch, dass es dieses Jahr noch ein bisschen besser wird», sagte Andreas Hahn von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising. Es gebe aber noch keine Entwarnung.

Im vergangenen Jahr mussten im Freistaat nach Angaben von Hahn 4,2 Millionen Kubikmeter Fichtenstämme geschlagen werden, die die Borkenkäfer-Arten Buchdrucker und Kupferstecher befallen hatten - ein deutlicher Rückgang nach 2023 mit 6,3 Millionen Kubikmetern.

Das sei aber immer noch ein hohes Niveau, erläuterte Hahn. Für die Entwicklung in diesem Jahr sei entscheidend, wie viele Käfer in den Fichten überwintern konnten und wie das Wetter im Frühjahr und Sommer wird.

Kälte schreckt die Käfer nicht

Die zum Teil frostigen Temperaturen im Winter konnten den Borkenkäfern nach Einschätzung des Waldschutz-Experten eher nichts anhaben. «Ein erwachsener Käfer kann kalte Temperaturen ab. Wir gehen nicht davon aus, dass besonders viele über den Winter geschwächt worden oder gestorben sind.»

Borkenkäfer überwinterten gut geschützt in der Rinde von Fichten, sagte Hahn. 10.000 bis 25.000 Exemplare könnten es in einem Baum sein. Von diesen befallenen Bäumen gelte es, möglichst viele zu finden und aus dem Wald zu schaffen, sagte Hahn. «Das Ziel muss sein, vor dem Schwärmflug das abzuschöpfen, was noch geht.»

Die Käfer mögen es warm und trocken

Ab Mitte bis Ende April fliegen die Borkenkäfer in der Regel zu Tausenden aus, um sich fortzupflanzen. Dafür bohren sie sich in die Rinde von nahe gelegenen Bäumen und legen dort Gänge für den Nachwuchs an. Die Larven ernähren sich von der Bastschicht, die entscheidend für den Transport von Wasser und Nährstoffen im Baum ist. Deshalb sterben nach LWF-Angaben befallene Bäume ab.

«Die Käfer sind ein Teil des Ökosystems Wald», sagte Hahn. Doch im Zuge der Klimaerwärmung seien diese zum Problem geworden. Denn Trockenheit und milde Temperaturen führen dazu, dass sich die Käfer viel stärker vermehren können. Gleichzeitig schwächt die Trockenheit die Bäume, die dadurch weniger Harz produzieren und so die Borkenkäfer schlechter abwehren können.

Normalerweise bleiben gesunde Bäume verschont

Normalerweise bohren sich die Käfer in kranke und geschwächte Bäume. Erst bei einer Massenvermehrung befallen sie auch gesunde Bäume, wobei sie Fichten bevorzugen.

Betroffen war in den vergangenen Jahren vor allem der Norden Bayerns. «Nun erleben wir, dass die Schäden von Norden nach Süden wandern», sagte Hahn. Sorgenkind bleibt zudem der Frankenwald im nördlichen Oberfranken, wo Borkenkäfer und Trockenheit Tausende Bäume absterben ließen.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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