Mit Ehrengast Günther Felßner
Neujahrsempfang 2025 der CSU Fürth-Stadt
FÜRTH – Die CSU Fürth setzte ihre Tradition fort und und lud am 3. Februar 2025 zu ihrem Neujahrsempfang ein. In diesem Jahr erwartete die Gäste ein besonderer Festredner: Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, sprach als Ehrengast.
Die Veranstaltung fand im Autohaus Wilhelm Graf in der Georg-Benda-Straße statt. Die CSU Fürth freute sich, mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf das neue Jahr anzustoßen und über aktuelle politische Themen ins Gespräch zu kommen.
Beim Jahresempfang der Fürther CSU bezeichnete Günther Felßner die Agrarpolitik als „Mutter aller Politiken“. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, der als einer der Spitzenkandidaten der CSU für die Bundestagswahl auch als künftiger Landwirtschaftsminister im Gespräch ist, nannte seinen Verband eine „Denkfabrik für die gesamte Gesellschaft“.
Felßner sprach von acht Milliarden Menschen auf der Welt, die ernährt werden müssen, wobei nur vier Prozent der Erdoberfläche für Ackerbau nutzbar sei. Er plädierte für nachhaltige Landwirtschaft mit verbesserter Wertschöpfung bei gleichzeitigem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und ohne Verlust von Wohlstand. Anschaulich führte er die zahlreichen Besucher in die „Geheimnisse und Lösungen eines biogenen Kreislaufs“ ein. Dabei gehe es um multifunktionale (kaskadische) Nutzung des nicht-fossilen Kohlenstoffs mit besserer Verwertung von Reststoffen. „Ohne Ernährung ist alles nichts“, so Felßner, der in einem Vier-PunkteProgramm darstellte, wie die Ernährung in Europa ohne Abhängigkeit von anderen – teils autokratischen – Staaten gesichert werden könne. „Deutschland wurde unter Cem Özdemir zum Netto-Importeur von Lebensmitteln.“. Ferner müsse auch nachhaltige Energieerzeugung sowie die Produktion abbaubarer biogener Kunststoffe auch als Teil der Landwirtschaft verstanden werden und mehr Aufmerksamkeit finden. Günther Felßner: „Wir müssen die knappen Ressourcen Wasser, Boden und Luft dauerhaft besser schützen.“
Wohlstand der nächsten Generationen nicht verspielen
Nicht nur die Sicherstellung der Ernährung treibe den CSU-Politiker um, er sorge sich um den Mannschafts- und Gemeinschaftsgeist in Deutschland, was er anhand von Parallelen zwischen Sport und Politik aufzeigte. Mit Blick auf die Zukunft meinte Felßner: „Wir müssen Wirtschaft und Landwirtschaft durch Rückbau von Bürokratie entfesseln, und das geht nicht mit Wokeness, sondern nur mit mehr Leistung.“ Er sah die Gefahr, dass „mit der Wohlstandsbehäbigkeit der letzten zehn bis 15 Jahre der Wohlstand der nächsten Generation verspielt wird“.
CSU-Kreisvorsitzender Christian Wenning hatte eingangs die gesellschaftlichen Gruppen und anwesenden Politiker aller Ebenen und von verschiedenen Parteien begrüßt. Sein besonderer Dank galt den Hilfs- und
Blaulichtorganisationen für ihren Einsatz. Gastredner Günther Felßner dankte er dafür, dass dieser als „Gesicht der friedlichen Bauerndemos vom vergangenen Jahr“ einen wirkungsvollen, demokratischen und friedlichen Protest organisiert habe. Er freute sich auch über die Anwesenheit des früheren
Landwirtschaftsministers und Wahlkreisabgeordneten im Deutschen Bundestag, Christian Schmidt, der derzeit als Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina tätig ist.
In den Ausstellungsräumen des Autohauses Feser-Graf stellte Wilhelm Graf nicht nur das Unternehmen mit mehr als dreitausend Mitarbeitern an 70 Standorten mit einem Jahresumsatz von über drei Milliarden Euro vor, er setzte sich auch kritisch mit den sich zunehmend erschwerenden Rahmenbedingungen für Industrie und Gewerbe auseinander, von den Energiepreisen über Berichtspflichten und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz bis hin zu starren Arbeitszeitvorgaben: „Deutschland ist wieder
zum kranken Mann Europas“ geworden.
„Visionen ohne Floskeln“
Bundestagsabgeordneter Tobias Winkler dankte Felßner unter anderem für seinen Einsatz zur „Versöhnung von Stadt und Land“ und dafür, dass er seine Visionen ohne Floskeln dargestellt habe. Auf die aktuelle politische Diskussion eingehend sagte Winkler, dass „nur mit sachbezogenen Problemlösungen Radikalen der Nährboden entzogen werden und Politik aus der Mitte heraus gestaltet werden kann“. Er habe Vertrauen, dass dies nach dem 23. Februar gelingen könne. „Wir brauchen in der Wirtschaftspolitik einen Politikwechsel, um den Menschen Zuversicht zu geben und „Made in Germany“ wieder zum Markenzeichen in aller Welt machen, auf das wir stolz sein können“. Als Gastgeschenk überreichten Wenning und Winkler dem „vielleicht künftigen Landwirtschaftsminister“ Günther Felßner zwei Zeichnungen des Fürther Karikaturisten Gerhard Fuchs, der früher auch CSU-Kreisvorsitzender war.
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