Umfrage: Verkaufsoffener Sonntag ja oder nein?
,,Sonntagsallianz" erteilt Bürgermeistern und Landräten klare Absage
NÜRNBERG (pm/nf) - Der stationäre Einzelhandel leidet: nicht zuletzt verstärkter Onlinehandel hat dazu geführt, dass viele Läden in den Innenstädten sich nicht mehr rentieren. Die Coronakrise hat die Situation weiter verschärft. Ein aktueller Vorstoß von Bürgermeistern und Landräten schlägt einen verkaufsoffenen Sonntag ohne Anlassbezug vor, um den Einzelhandel zu stützen. Die Nürnberger Dekanin Britta Müller und Dr. Johannes Rehm, Leiter des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) in Bayern sowie der DGB Mittelfranken befürchten darin einen Versuch auch über das Jahr 2020 hinaus grundsätzliche Regelungen zu ändern.
In einer gemeinsamen Stellungnahme beziehen nun die evangelischen und katholischen Dekanate Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach und Ansbach Stellung und erteilen der Forderung deshalb eine klare Absage: „Die Arbeitsbelastung der Angestellten hat sich eher noch verschärft. Man kann nicht auf der einen Seite den Angestellten im Einzelhandel applaudieren und bessere Arbeitsbedingungen fordern und auf der anderen Seite die Regelung zum Schutz des freien Sonntags in Frage stellen,“ so die Dekaninnen und Dekane in der offiziellen Stellungnahme. Der Sonntag, als Tag der Familie und Ruhetag, dürfe nicht geopfert werden. Stattdessen müsse die Attraktivität der Innenstädte gesteigert und vor allem das Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden selbstkritisch überdacht werden.
Unterzeichnet wurde die Stellungnahme:
Für Nürnberg:
Dekanin Britta Müller, Stadtdekan Dr. Jürgen Körnlein, Stadtdekan Hubertus Förster
Für Erlangen:
Dekan Peter Huschke, Dekan Michael Pflaum
Für Fürth:
Dekan Jörg Sichelstiel, Dekan André Hermany
Für Schwabach:
Dekanin Berthild Sachs, Dekan Matthäus Ottenwälder
Für Ansbach:
Dekan Hans Stiegler (Vizepräsident der Landessynode der Evang.-Luth. Kirche in Bayern)
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