Aktuelle Analyse
Deutschland ist bei Energie extrem verwundbar!
MÜNCHEN (dpa/mue) - Die Energieversorgung Deutschlands ist einer Studie zufolge im internationalen Vergleich besonders anfällig – sowohl für steigende Preise als auch für Lieferengpässe.
Das Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW kommt in einer aktuellen Analyse zu dem Schluss, dass die Bundesrepublik bei der Stromversorgung gemeinsam mit den Niederlanden zu einer «Hochpreisinsel» wird. Was die Anfälligkeit für ausbleibende Lieferungen betrifft, ist Deutschland demnach gemeinsam mit Italien besonders verwundbar. Beide Faktoren gefährden laut ZEW die Wettbewerbsfähigkeit und machen Deutschland für Industriezweige mit hohem Energieverbrauch unattraktiv.
Auftraggeber war die Stiftung Familienunternehmen; das ZEW nahm die Energieversorgung von 21 Industriestaaten unter den Gesichtspunkten in den Blick, wie sehr die Volkswirtschaften unter Preisanstieg und Lieferengpässen leiden würden. Die Ökonomen verglichen 16 EU-Staaten, außerdem die USA, Japan, Kanada, Großbritannien und die Schweiz. Demnach ist die Versorgungssicherheit der drei außereuropäischen großen Volkswirtschaften wegen des Ukraine-Kriegs gar nicht gefährdet. Die Preissteigerungen seien dort bislang «ausgesprochen moderat ausgefallen oder ganz ausgeblieben», heißt es in dem Papier. In Europa ist den Angaben nach die große Mehrheit der Länder bei ausbleibenden Energielieferungen weniger verwundbar als das von russischem Gas besonders abhängige Deutschland.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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