Warnung vor Preisbelastungen
Achtung: 2024 wird noch teurer!

Symbolfoto: Sina Schuldt/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Die Verbraucherzentralen warnen trotz einer zuletzt schwächeren Inflation vor weiterhin hohen Preisbelastungen 2024.

Die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Energie wird für viele private Haushalte im nächsten Jahr noch einmal deutlich teurer.» Nach dem Aus für die staatlichen Energiepreisbremsen kämen nun neue Belastungen wie höhere Netzentgelte und eine steigende CO2-Bepreisung auf Verbraucherinnen und Verbraucher zu. Die Menschen erwarteten hier zu Recht einen von der Koalition versprochenen Ausgleich über ein Klimageld. «Ansonsten droht die Bundesregierung das Vertrauen der Menschen zu verspielen, vor allem für die dringend notwendige Energiewende», so Pop. Ein Musterhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden müsse im nächsten Jahr 162 Euro statt wie dieses Jahr 110 Euro für den CO2-Preis zahlen. Pop erläuterte: «Knapp die Hälfte der deutschen Wirtschaftsleistung geht auf privaten Konsum zurück.» Wenn Menschen sich unsicher oder überfordert fühlten, hielten sie sich zurück. «Da ist für die Wirtschaft auch nicht viel gewonnen.»

Insbesondere galoppierende Preise für Lebensmittel machten weiterhin vielen zu schaffen. «Eine gesunde, abwechslungsreiche und nachhaltige Ernährung darf in Deutschland keine Frage des Geldbeutels sein», mahnte Pop. Verbraucherinnen und Verbraucher fühlten sich aber mit ständig steigenden Preisen im Supermarkt im Stich gelassen. Die Bundesregierung müsse alle relevanten Akteure zu einem «Preisgipfel» an einen Tisch bringen und Handlungsmöglichkeiten erarbeiten. Dazu gehöre, für mehr Preistransparenz zu sorgen und diejenigen zu entlasten, die jetzt schon nicht wüssten, wie sie mit geringen Einkommen über die Runden kommen sollen. «Wie sich Preise für bestimmte Lebensmittel zusammensetzen und wer am Ende wie viel Gewinn einstreicht, ist absolut unklar», monierte die Verbraucherschützerin.

In einer Online-Umfrage im Auftrag des Verbands sagten 55 Prozent von sich, wegen hoher Lebenshaltungskosten ihr Kaufverhalten anzupassen. Dass sie die gestiegenen Lebenshaltungskosten nach eigenem Bekunden aus ihrem Einkommen bestreiten können, gaben demnach 25 Prozent an. Dass sie Ersparnisse nutzen, sagten 11 Prozent von sich, 5 Prozent leihen sich nach eigenen Angaben Geld oder nehmen einen Kredit auf.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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